Romeo und Julia in den heutigen Südstaaten der USA.
Rezension
Die grün-liberale Mittelstandsidylle eines kleinen Ortes in North Carolina zerbricht, als der neureiche weiße Unternehmer Whitman ausgerechnet auf dem Nachbargrundstück der schwarzen Forstwirtschaftlerin Valerie Alston-Holt ein protziges Anwesen errichtet und infolge der Bauarbeiten ein Baum auf Valeries Gelände abstirbt. Als Valeries Sohn und eine der Töchter Whitmans sich ineinander verlieben, kommt es zur Katastrophe... Therese Anne Fowler scheitert leider bei ihrem Versuch, Sexismus, Rassismus, Gewalt, evangelikales Christentum, Naturzerstörung... in den US-Südstaaten in einer modernen Romeo und Julia-Version anzuklagen. Der Roman ist thematisch überfrachtet, die Figuren bleiben blass und kaum ein Klischee wird ausgelassen. Das allwissende, zumindest allahnende Erzähler-Wir lässt wenig Spannung aufkommen, der belehrende Stil der Autorin entmündigt und ermüdet rasch. Am Ende erwartet den Leser, der trotzdem durchgehalten hat, ein recht kitschiges Ende.
Rezensent: Erhard Reschke
Personen: Fowler, Therese Ann Seifert, Nicole
Fowler, Therese Ann:
Gute Nachbarn : Roman / Therese Ann Fowler. Dt. von Nicole Seifert. - München : Droemer, 2021. - 349 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-426-28251-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher