Der Philosophie-Hochschuldozent und Unternehmensberater Wolfgang Ullrich geht der Frage nach, wie das traditionelle Bildungsbürgertum langsam, aber sicher durch ein Konsumbürgertum ersetzt wird
Rezension
In unserer Wohlstandsgesellschaft hat ein Großteil der Menschen längst alles, was man gemeinhin so braucht. Was also bleibt noch zu kaufen? Träume! Nicht mehr die Warenproduktion steht im Mittelpunkt, sondern die Imagebildung. Die “Aufladung” simpler Konsumgüter mit "Persönlichkeit" treibt die Kundschaft zur Kasse – ein weites Feld für die Marketingstrategen der Firmen. Eine Marke wird inmitten des Überfluss-Angebots nur dann noch zum Renner, wenn sie eine “Identifikationsmöglichkeit" bietet, auf die ein kommerziell lohnend-großer Personenkreis versessen ist. Der “gefühlte” Mehrwert der Ware wird zur eigentlichen ökonomischen Größe. Eine Ersatzbefriedigung also, pure Illusion. Pessimistische Kulturkritik ist indes nicht das Anliegen von Wolfgang Ullrich – auch kein Wunder, entstand sein Buch doch in der Folge von Expertisen für Volkswagen und KarstadtQuelle als eher zustimmendes Markenbrevier.
Rezensent: Klaus Frieling
Personen: Ullrich, Wolfgang
Ullrich, Wolfgang:
Habenwollen : Wie funktioniert die Konsumkultur ? / Wolfgang Ullrich. - Frankfurt am Main : Fischer, 2006. - 217 S.: Ill. ; 21 cm
ISBN 3-10-086004-7
Arbeitsgebiete und Richtungen, Einzelfragen - Signatur: Pb 3 - Bücher