Eine selbstgewählte Auszeit und neue Freunde helfen einem 15-Jährigen, sich über sein Leben und Ziel klar zu werden.
Rezension
Matti will weg, hat die Schule satt, die Mahnungen der Eltern, die Freundin, die ihn enttäuscht hat. Vielleicht findet er zu sich und zurück zu Inka, seiner ersten Ferienliebe im Ostseedorf Windeck. Er radelt von Berlin dorthin, campiert in der alten Ruine, dem Treffpunkt von früher. Doch nichts ist wie damals; auch die Liebe nicht. Der alte Hadscha Krey wird Mattis Vertrauter, ohne viel Worte zu machen. Ähnlich wie die gutmütige Elena, die mit ihrer „Futterkiste“ das Dorf mit Waren beliefert, seit es keinen Laden mehr gibt. - Vollgepackt mit fast zu vielen Randthemen, durchzogen von Email-Wechseln zwischen verständnislosen Eltern und Sohn, Fragen und Zweifeln, Liebesirritationen, nimmt der Roman peu à peu Fahrt auf, belichtet das Dorfsterben ebenso wie Biografien z. Zt. von Nazi- und DDR-Diktatur mit Widerstand und innerer Freiheit, von denen Hadscha und Elena wissen, fügt im heftigen Countdown um das Schicksal eines Flüchtlingsjungen noch ein ganz neues Thema, doch ohne Lösung hinzu. Matti kehrt heim, sieht vieles und sich selbst klarer.
Breit und variabel einsetzbar als eine aus vielen Motiven komponierte Ferien-, Liebes- oder auch Entwicklungsgeschichte – Für LeserInnen, die mehr als Spannung suchen. Ab 14.Rezensent: Heide Germann
Personen: Kordon, Klaus
Kordon, Klaus:
Hadscha, ich und der Himmel über der Pampa : Roman / Klaus Kordon. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2018. - 235 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-407-75434-9
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher