In 24 Stunden einmal um das IJsselmeer mit dem Fahrrad - denn dann wird die Mutter ganz bestimmt wieder gesund ...
Rezension
Bücher, die Krankheiten von Eltern thematisieren, sind selten einfach zu lesen, ihr Unterhaltungswert ist meist eher gering. Hier nicht. Es ist grandios, wie es Anna Woltz gelingt, die Krebserkrankung von Atlantas Mutter in eine Geschichte über Familie so einzubinden, dass man das Buch als aufregendes Abenteuer und spannende Freundschaftsgeschichte liest. Es dauert trotz vager Hinweise lange, bis überhaupt klar wird, warum Atlanta die Tour machen will und warum der Junge, mit dem sie so hart zusammenstößt, ausgerissen ist: Atlanta, mit der Angst um die Mutter, Finley mit der Wut auf die Mutter – und beide machen sich gemeinsam auf den Weg, zwischen ihnen die Haifischzähne, die Glück bringen sollen … Das omnipräsente Thema Krankheit/Wut ist ganz an den Rand der Geschichte gedrängt, obwohl jede Szene des Romans von ihm lebt. Anna Woltz ist es großartig gelungen, beide als Teil des Lebens darzustellen und zu zeigen, dass man es nicht einfach hinnehmen muss und die Hoffnung nie aufgeben darf.
Hilfreiche Lektüre vor allem für Kinder in besonderen familiären Verhältnissen, geprägt von der schweren Krankheit eines Erwachsenen oder anderen misslichen Gefühlslagen.Rezensent: Astrid van Nahl
Personen: Woltz, Anna Kluitmann, Andrea Helm, Alexandra
Woltz, Anna:
Haifischzähne / Anna Woltz. Dt. von Andrea Kluitmann. Ill. von Alexandra Helm. - Hamburg : Carlsen, 2020. - 89 S. : Ill. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-551-55515-1
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher