Biographische Collage über den General Kurt von Hammerstein-Equord (1878-1943) und seine Familie.
Rezension
Ein ungewöhnlich intelligenter, couragierter und weitsichtiger Mann wird in über 80 ganz unterschiedlichen Kapiteln vorgestellt. Durch seinen krankheitsbedingten Tod gehörte er nicht zu den Verschwörern des 20. Juli 1944, war aber ihr Vordenker. Schon 1934 war er als Chef der Heeresleitung wegen Konflikten mit der nationalsozialistischen Reichsregierung ausgeschieden. Man erfährt auch viel über die wichtigen Akteure in der Übergangsphase von der Weimarer Republik zur Diktatur. Ein zweiter Schwerpunkt widmet sich den Kindern von Hammersteins und deren Engagement für den Kommunismus, wobei auch auf die Tätigkeit anderer deutscher Kommunisten (z .B. Ulbricht, Wehner, von Mayenburg) und die stalinistische "Menschenfalle" Moskau eingegangen wird. Für das Buch wurde aufwändig recherchiert. Es ist jedoch kein wissenschaftliches Werk, sondern eine literarisch geschickte Zusammenstellung aus Berichten, Glossen, posthumen Interviews und Dokumenten.
Ein empfehlenswertes Buch, das mit seiner unüblichen Herangehensweise Leser, ohne dass diese es merken oder gelangweilt wären, tiefergehend mit einer historischen Epoche vertraut macht. BRezensent: Tobias Behnen
Personen: Enzensberger, Hans Magnus
Enzensberger, Hans Magnus:
Hammerstein oder Der Eigensinn : Eine deutsche Geschichte / Hans Magnus Enzensberger. - 1. Aufl. . - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2007. - 375 S.: Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-518-41960-1
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher