13 Geschichten, prämiert mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2007.

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Rezension

In „dreizehn Geschichten in alter Manier“ erzählt Ingo Schulze aus dem Alltag von Menschen, die zu sein scheinen wie du und ich. Ein wenig ratlos, planlos auch, mit immer etwas verschwommenen Zielen, für die sich ob ihrer Vagheit nicht recht laut und kraftvoll streiten lassen will. Da verlaufen sich die Folgen eines Überfalls randalierender Jugendlicher auf eine Datsche irgendwie im Heidesand (Handy). Oder es fügt sich das tragische Schicksal der Nachbarsfamilie deprimierend banal in den Alltag des Protagonisten, der beziehungsgestört in seinem herbstlichen Garten vor sich hinwerkelt (Calcutta). Oder es empfiehlt sich, irgendwo in Norditalien doch lieber vor einem pöbelnden Berliner Schmerbauch Reißaus zu nehmen, auch wenn man das Domizil eigentlich für eine Woche gebucht hat. Oder … Es sind Alltagshelden in Alltagsdramen, von denen Schulze so lakonisch erzählt, als säßen wir mit ihm in der genervt-beklommenen Party-Anfangs-Runde bei Boris (Eine Nacht bei Boris) beisammen und hörten ihm zu, wie er Geschichten erzählt, damit die Stimmung nicht gänzlich abstürzt.

Vielleicht nicht der spektakulärste und überwältigendste Erzählungsband dieses Frühjahrs (s. a. Ulla Hahn, Liebesarten, Ev.B. 07/ , oder Robert Gernhard, Denken wir uns), aber durchaus empfehlenswert.

Rezensent: Birgit Lautenbach

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Personen: Schulze, Ingo

Schlagwörter: Alltag Erzählungen

Interessenkreis: Mitteldruck