Die verwaiste Pien zieht zeitweise zu Hannos Familie. Dass er sein Zimmer räumen muss, ist nur einer von vielen Nachteilen.
Rezension
Der Notfall, wie es im Titel des in jeder Beziehung hervorragenden, sehr berührenden Kinderbuches aus den Niederlanden steht, heißt Pien. Ihretwegen muss der fast 10 Jahre alte Ich-Erzähler Hanno sein Zimmer räumen, denn das Mädchen wird auf Zeit in seiner Familie wohnen. Dass sie schlecht Radfahren kann, Spinnenbeine hat und nervt, macht sie nicht gerade sympathisch. Der kreative Hanno – er bastelt kleine Kunstwerke aus Fahrradspeichen, Handbremsen oder Fahrradketten - wartet ab, spricht seine Beobachtungen in Papas altes Diktiergerät und liest heimlich in Piens Aufzeichnungen. Diese kurzen Gedichte beschließen jedes Kapitel und geben einen Eindruck von Piens Zerrissenheit. Obwohl viel Leid in dem wärmstens zu empfehlenden Kinderbuch vorkommt, herrscht das Prinzip Hoffnung, nehmen Geduld, (Eltern-)Liebe, Verständnis und viele weitere Tugenden einen großen Stellenwert ein. Die Kinder- und Erwachsenenfiguren sind facettenreich, sie geben Raum für eine intensive Auseinandersetzung. Ab 9.
Ein preisverdächtiges Kinderbuch! Es kann sehr gut ab Ende der Grundschule im Klassenverband gelesen oder im Ethik-/Deutschunterricht vorgelesen und diskutiert werden!Rezensent: Martina Mattes
Personen: Mieras, Annejan Faas, Linde Kluitmann, Andrea
Mieras, Annejan:
Hanno und der Notfall / Annejan Mieras. Ill. von Linde Faas. Dt. von Andrea Kluitmann. - Hildesheim : Gerstenberg, 2022. - 180 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-8369-6106-6
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher