Iwanow, Andrej
Hanumans Reise nach Lolland Roman
Buch

Ein ungewöhnlicher Blick auf die "Festung Europa" - voller Vitalität und gleichzeitg verstörend.


Rezension

Der Erzähler, über den man nur erfährt, dass er aus Estland stammt (wie der Autor selbst) und dort Probleme mit dem Gesetz hatte, lebt als illegaler Flüchtling in Dänemark. Gemeinsam mit seinem Freund Hanuman, der sich - je nach Gelegenheit - als Inder oder Pakistani ausgibt, lebt er heimlich in einem Flüchtlingsheim. Ständig in Angst vor Kontrollen, betrügen sie ihre Mitbewohner und geben alles Geld, das sie durch illegale Machenschaften verdienen, für Alkohol, Drogen oder Prostituierte aus. Für die dänische Provinz und deren Bewohner haben sie nur Verachtung übrig. Ohne großen Handlungsbogen erzählt der Roman aberwitzige Abenteuer in der Tradition der Schelmenromane. Weit entfernt von jeder Sentimentalität, gelingt es dem Autor, bei den Lesern Sympathien für die Protagonisten zu wecken.

Für geübte Leser kann das Buch ein Anstoß sein, über die Situation von Flüchtlingen in Europa nachzudenken.

Rezensent: Monika Meffert


Personen: Iwanow, Andrej

Schlagwörter: Gesellschaft Einwanderung Ungerechtigkeit Asylpolitik

Iwanow, Andrej:
Hanumans Reise nach Lolland : Roman / Andrej Iwanow. Dt. von Friederike Meltendorf. - München : Antje Kunstmann, 2012. - 398 S. ; 22 cm. - Aus d. Russ.
ISBN 978-3-88897-777-0 geb. : EUR 19.95

Zugangsnummer: 0003/0853
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch