Die Außenseitergeschichte um Adam und Sara zeigt die böse und tragische Seite des „amerikanischen Traums“.
Rezension
Boyle legt einen Roman über die Illusion von Freiheit außerhalb der Grenzen der Gesellschaft vor. Eine Illusion, die ein dramatisches Ende für Adam, den Protagonisten des Romans bringt. Adam, der sich nicht im Leben zurechtfinden kann, in Allem scheitert, verschanzt sich schließlich in den kalifornischen Wäldern. Einzig Sara, seine Freundin ist an seiner Seite, auch sie in hoffnungsloser Antihaltung der amerikanischen Gesellschaft gegenüber. Adam löst seine Probleme, wie alle Amerikaner (so Boyle), mit Gewalt. Er schießt auf jeden, der ihm im Wald zu nahe kommt; wird schließlich von Polizisten als Amoktäter gejagt und erschossen. Sein großes Vorbild, John Colter, ein Trapper, der Anfang des 19. Jhs. durch die Wälder streifte, ist in fiktionalen Parallelgeschichten stets bei ihm. „Ich bin allein, ich muss gegen alle kämpfen“ ist das feste Credo von Adam, das er im Geiste auch mit Colter teilt. Der amerikanische Traum der grenzenlosen Freiheit und Individualität wird hier von seiner dunklen Seite, der hemmungslosen und brutalen Umsetzung des eigenen Ideals konterkariert.
Für gesellschaftspolitisch und USA-interessierte LeserInnen besonders geeignet. Die Mischung aus Spannung, Satire und sehr ernstem Inhalt fesselt; der Erzählstil lässt Seite um Seite verschlingen.Rezensent: Christiane Spary
Personen: Boyle, T.C. Gunsteren, Dirk van
Boyle, T.C.:
Hart auf Hart : Roman / T.C. Boyle. Dt. von Dirk van Gunsteren. - München : Hanser, 2015. - 400 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-446-24737-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher