Was passiert im Laufe einer Woche? Mit scharfem Blick für das Skurrile bringt der Autor aus dem Berliner Wedding das auf den Punkt.
Rezension
Seine Mutter hat ihn gegoogelt. Das stürzt Sohn in Aktionismus. Schnell muss er alle verräterischen Hints auf sie im weltweiten Netz löschen. Und überhaupt: Mit seinen Erzeugern hat er so seine Schwierigkeiten. Auch wenn seine Mutter ihm einen Brief schreibt, stellt sich die Frage nach der weiteren Verwendung dieses überflüssigen Papiers. Sohnemann erzählt seinen Zuhörern auch von den schlaflosen Nächten der Weggenossen, die er mit in sein Zuhause in Wedding nimmt. Ja, Bokowski liest sein Buch – mit Verstärkung - selbst. Und darin spielt sein Stadtteil eine große Rolle. Als es brennt im Hausflur seines Multikulti-Hauses, zieht er sich erstmal eine frische Unterhose an. Man weiß ja nie, wo man im Notfall noch landet. Genauso kommen seine Alltags-Episoden daher. Der Zuhörer weiß nie, wo sie enden werden. Zwar ahnt man es oft. Doch oft kommt es anders. Und oft muss man als Zuhörer lachen.
Für Leute, die skurrile Geschichten lieben, ist Bokowskis Woche eine Fundgrube. Manchem, der sich in den Episoden wiederfindet, wird das Lachen vielleicht im Hals steckenbleiben. Und man muss diese Art von Humor auch mögen.Rezensent: Ute Lawrenz
Personen: Bokowski, Paul Fuchs, Kirsten Hannemann, Uli
Bokowski, Paul:
Hauptsache nichts mit Menschen : Live-Mitschnitt / Paul Bokowski. - München : Der Hörverl., 2013. - 1 CD ; 85 Min.
ISBN 978-3-8445-1185-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher