Ridgway, Keith
Hawthorn und Child Roman
Bücher

Die Kriminalbeamten Hawthorn und Child durchstreifen London und versuchen, die ihnen anvertrauten, manchmal merkwürdigen Fälle zu lösen. Das gelingt nicht immer.


Rezension

Acht ineinandergreifende Kriminalgeschichten, in denen zwei englische Kriminalbeamte versuchen, die übertragenden Fälle zu lösen. Das klingt zunächst nicht sehr überraschend und auch ziemlich gewöhnlich. Doch man irrt sich: die Geschichten von Ridgway sind außergewöhnlich. So wird z.B. ein junger Mann in der Nacht auf der Straße von einem Unbekannten angeschossen. Hawthorn und Child eilen unter Sirenengeheul ins Krankenhaus, um ihn zu befragen, bevor er in die Chirurgie eingeliefert wird. Ein „normaler“ Anfang einer Kriminalgeschichte; hier allerdings schläft ein Ermittler ein und als er erwacht, ist er so in seinem Traum gefangen, dass die gesamte Ermittlung davon geleitet wird. Das eigentliche Thema der Geschichtensammlung ist vielleicht, wie unser Leben durch das Nichtvermögen im Miteinander und die Lücken in der Einsicht in die Geschehnisse geprägt und manchmal geschädigt wird. Statt einer Rückkehr zum ursprünglichen Fall werden oft Kreise zu anderen peripheren Leben und Figuren gezogen. Die Geschichten werden immer bizarrer und ungewöhnlicher. Ridgway ist 1965 in Dublin geboren, hat für mehr als ein Jahrzehnt in London gelebt. Nicht das Unvermögen, eine klare Struktur in seine Kriminalromane zu legen, lässt ihn diese Geschichten vorlegen, sondern seine Lust an den ausgefalleneren Abweichungen im Genre Kriminalroman.

Für alle Krimifans eine erfrischende Abwechslung; die offene, manchmal derbe Sprache erfordert eine „nicht zimperliche“ Leserschaft.

Rezensent: Christiane Spary


Personen: Valk, Jan Ridgway, Keith

Schlagwörter: Krimi London Polizei

Ridgway, Keith:
Hawthorn und Child : Roman / Keith Ridgway. Dt. von Jan Valk. - Düsseldorf : Karl Rauch, 2015. - 236 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-7920-0363-3

Zugangsnummer: 34299
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher