Die Selbstfindung einer jungen Frau in Abgrenzung zu ihrer Mutter.
Rezension
„Mein Kopf ist ihr Kopf. Meine Beine sind ihre Beine.“ Das sagt Sophia, deren Leben sich ganz um ihre kranke Mutter dreht. Ein eigenes Ich lässt sie gar nicht zu; alle ihre Bedürfnisse stellt sie hinter die Sorge um die vermeintlich gelähmte Rose zurück. Auch der Abschluss ihrer Doktorarbeit in Anthropologie leidet unter der Pflege der Mutter. Die beiden reisen nach Andalusien in eine Spezialklinik, die Roses eher psychosomatisches Leiden heilen soll. Dr. Gomez rüttelt dort allerdings auch Sophia auf, sich von ihrer Mutter zu befreien, was ihr schließlich gelingt. Entscheidend ist dabei auch die Entdeckung ihrer eigenen Sexualität und die leidenschaftliche Liebe zu einer Frau. Sophia unternimmt einen dramatischen Befreiungsschlag gegen ihre Mutter, der gelingt, bevor sie allerdings feststellen muss, dass ihre Mutter leider nun wirklich todkrank ist.
Der psychologisierende Roman um eine Mutter-Tochter-Beziehung wird verständlicherweise vor allem Frauen ansprechen. Leicht und zügig zu lesen.Rezensent: Christiane Spary
Personen: Levy, Deborah Schaden, Barbara
Levy, Deborah:
Heiße Milch : Roman / Deborah Levy. Dr. von Barbara Schaden. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2018. - 287 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-462-04977-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher