Die brutale Wirklichkeit des Krieges überrollt den jungen Soldaten Dieter ausgerechnet im Urlaub von der Front.
Rezension
Sommeridylle 1944 in der Pfalz. Die schmucke Uniform mit der Badehose tauschen, im Schwimmbad nur den ersten Kuss mit Heidi im Sinn haben, so beginnt für den Soldaten Dieter der Heimaturlaub. Die Idylle wird jedoch schnell gestört. Im ersehnten Schutzraum der Großfamilie, in der eine glückliche Kindheit gerade überstanden ist, gibt es den sterbenden Großvater, der kriegszersetzende Äußerungen macht. Und da gibt es die traumatischen Erinnerungen, die immer dann Dieter überwältigen, wenn er sich der Liebe und dem Vergessen hingeben will. Die Ostfront, der russische Winter, der Kampf gegen den „Iwan" lässt sich nicht abschütteln. Denn die romantische Liebe zu einer blutjungen Russin Maschenka endete mit einer brutalen Massenvergewaltigung und seinem eigenen Mord an „Malaja Irgendwas". Auch wenn die Großmutter versucht, ihn von der Rückkehr abzuhalten, Dieter muss zurück an die Front...
Diesen Erstlingsroman des jungen Autors kann man nicht aus den Händen legen, man hält vor Spannung den Atem an und muss weiterlesen. Ein hervorragender Anti-Kriegs-Roman.Rezensent: Bettina Rehbein
Personen: Geil, Joachim
Geil, Joachim:
Heimaturlaub : Roman / Joachim Geil. - 1. Aufl. - Göttingen : Steidl, 2010. - 290 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-86930-077-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher