Über das Bild des Pfarrers in literarischen Texten.
Rezension
Immer wieder beschäftigt sich die Literatur mit der Person des Pfarrers oder Priesters. Oft ist sie Hauptfigur in einem Roman. Das Erscheinungsbild ist vielfältig und mehrheitlich verläuft die Biographie nicht glatt, sondern ist konfliktbeladen, scheitert und endet in Abgründen. Zahlreiche äußere Gründe lassen sich ausmachen, aber auch innere, die im Glauben selbst zu suchen sind. Da kann, so der Autor, auch im Scheitern neue Kraft entstehen, denn Zweifeln ist Teil des Glaubens auch beim Berufsstand des Pfarrers. Die erstaunlich große Präsenz in der Gegenwartsliteratur weist auf ein Bedürfnis nach christlichen Grundwerten hin. Sie bietet zugleich eine Chance für den Berufsstand, sich in einer säkularen Gesellschaft neu zu orientieren. Die beigefügten Listen der literarischen Darstellungen seit 1742 kann dazu Impulse geben.
Vordergründig listet der schmale Band das Pfarrerbild in der Literatur auf, thematisiert zugleich einen tiefgründigen Kern christlichen Glaubens: den Zweifel. Das Buch geht damit alle an, die das Verhältnis von Kirche und Gesellschaft im Blick haben.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Isermann, Gerhard
Isermann, Gerhard:
Helden, Zweifler, Versager : Das Pfarrerbild in der Literatur / Gerhard Isermann. - Hannover : Luth. Verl.-Haus, 2012. - 127 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7859-1072-6 geb. : EUR 16.90
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