Bewältigung einer Lebenskrise im Promi- und Theatermilieu.
Rezension
Während der medial ausgetragenen Trennung von seiner Frau wird der Ich-Erzähler, ein bekannter Filmschauspieler, völlig aus der Bahn geworfen. Seine Versagens- und Verlustängste, seine Sucht nach Anerkennung und Liebe werden ständig und überall befeuert, er flüchtet sich in Alkohol, Drogen, Sex, nur der Umgang mit seinen Kindern hält ihn noch zusammen. Mit ihnen ist er zart und wahrhaftig. Ein Engagement als Theaterschauspieler verstärkt einerseits seine Selbstzweifel, er hat das nie gelernt, ist aber zugleich seine Chance. Er lebt Wut und Schmerz auf der Bühne körperlich exzessiv, er liefert sich aus, bis er auch seine dunkelste Seite voller Scham erkennen muss. Spannend ist dieser brachiale männliche Selbsterkenntnistrip in fünf Akten durch die Verbindung zum Theater: nicht nur die Aneignung der Rolle, auch das Leben mit dem Ensemble, der Einfluss des Regisseurs, die Strukturierung des Alltags sind das Geländer, das den Helden seinen Weg durch die Dunkelheit erkennen lässt.
Wuchtig und bildreich erzählt, manchmal überdramatisiert und am Rand von Kitsch und Pathos. Für alle interessant, die das Theater und seine Schauspieler lieben.Rezensent: Angelika Barth
Personen: Hawke, Ethan Lutze, Kristian
Hawke, Ethan:
Hell strahlt die Dunkelheit : Roman / Ethan Hawke. Dt. von Kristian Lutze. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2021. - 326 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-462-00165-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher