Schlaflos um Mitternacht in Berlin-Mitte. Da ist vieles zu bedenken und manches zu erleben, was man sich am Tage nicht träumen lässt.
Rezension
Wenn man nachts durchaus nicht schlafen kann, ist es das Beste, sich mit der Nacht zu befreunden, die Gedanken schweifen zu lassen und sich mit dem zu befassen, was auftaucht an Tagesresten, an Erinnerungen, an Konflikten oder Freuden, um es, wenn möglich, zu strukturieren und einzuordnen. Das macht Abini Zöllner charmant, mit Selbstironie und oft mit spitzer Feder in ihren Miniaturen. Vor jedem kleinen Essay finden sich ein nächtliches Foto und ein kurzer Sachtext aus den unterschiedlichsten Quellen: Zeitungen, Statistiken, Studien, Kampagnen, Umfragen u.v.a.m. In Spannung dazu stehen die eigenen Texte der Autorin, die zwar die Routine der erfahrenen Journalistin verraten, aber frisch und originell daherkommen. Von einer anderen Qualität ist ein längeres Kapitel: Die liebevolle Erinnerung an den Tod der Mutter und das Trauern. Ein einfühlsamer Text, der zu Herzen geht.
Nicht nur für LeserInnen, die in wachen Nachtstunden hier und da ein wenig blättern und lesen wollen, sondern für alle wachen, neugierigen Geister mit Sinn für Humor.Rezensent: Lieselotte Diepholz
Personen: Zöllner, Abini
Zöllner, Abini:
Hellwach : Gute Nachtgeschichten und andere Schlaflosigkeiten / Abini Zöllner. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2015. - 252 S. : Ill. ; 20 cm
ISBN 978-3-87134-807-5 geb. : EUR 18.95
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