Ein Journalist berichtet in Form eines Tagebuchs von seinem 1300 km langen Pilgerweg auf der japanischen Insel Shikoku.
Rezension
Auf dem längsten und ältesten Pilgerweg Japans rund um die Insel Shikoku befinden sich 88 Tempel. 49 Tage ist Gerhard Koll dafür unterwegs. Im Vordergrund seines Reiseberichts stehen seine Begegnungen mit Mönchen, anderen Weggefährten und Herbergsbesitzern. Da Koll kein Japanisch spricht, sind Irrwege und Missverständnisse vorprogrammiert, was zu durchaus komischen Verwicklungen führen kann. Auch hindern ihn die üblichen „Pilgerleiden“ wie schmerzende Füße und schnarchende Mitpilger daran, den eigentümlichen Gemütszustand „henro boke“ zu erlangen, den angeblich jeder Pilger nach einiger Zeit erreicht. Der sprachliche Stil ist sehr komprimiert. Manchmal werden Eindrücke stichwortartig aneinandergereiht und mit einem ironischen Unterton versehen, was den Zugang etwas erschwert. Unter dem Titel „88 – pilgern auf japanisch“ hat G. Koll bereits einen Dokumentarfilm veröffentlicht.
Für Leserinnen und Leser mit einem besonderen Interesse an japanischer und buddhistischer Kultur.Rezensent: Anke Märk-Bürmann
Personen: Koll, Gerald
Koll, Gerald:
henro boke : Pilgern auf Japanisch / Gerald Koll. - Wien : Ed. Korrespondenzen, 2011. - 192 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-902113-76-4
Asien - Signatur: Ee - Bücher