Satire auf eine fiktive afrikanische Diktatur, angelehnt an die Lage in Kenia, dem Heimatland des Autors.
Rezension
Der Diktator der "Freien Republik Aburĩria" handelt nach dem Motto: "Gier und Egoismus regieren die Welt". Darunter leidet auch der arbeitslose Kamĩtĩ, der sich trotz Universitätsabschlusses bei der Stellensuche demütigen lassen muss. Als das größenwahnsinnige Projekt "Marching to Heaven", ein moderner Turmbau zu Babel, ins Leben gerufen wird, das dem Herrscher zu Weltruhm verhelfen soll, bilden sich vor dem Büro des Bauunternehmers endlose Warteschlangen aus potentiellen Subunternehmern und hoffnungsvollen Arbeitslosen, die schon bald die Stabilität des Landes gefährden. Die Global Bank verweigert das nötige Kapital und der Herrscher reist nach Amerika, um sie umzustimmen. Dort befällt ihn eine rätselhafte Krankheit, von der ihn ausgerechnet Kamĩtĩ heilen soll, der sich inzwischen unfreiwillig als wunderheilender "Herr der Krähen" einen Namen gemacht hat. Diese Tarnung gibt ihm die Möglichkeit, zusammen mit der im Untergrund aktiven Nyawĩra für ein freiheitliches Aburĩria zu kämpfen.
Ein großartiges, anspruchsvolles Buch für politisch interessierte Leser, das v.a. durch die differenzierte Darstellung der Hauptfiguren, seinen Humor und seine Komplexität bestichtRezensent: Elisabeth Schmitz
Personen: Thiong’o, Ngũgĩ wa Brückner, Thomas
Thiong’o, Ngũgĩ wa:
Herr der Krähen : Roman / Ngũgĩ wa Thiong’o. Dt. von Thomas Brückner. - München : A1 Verl., 2011. - 944 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-940666-17-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher