Herr Lavendel sammelt Erinnerungen und regt an zum Erzählen und zum Nachdenken.
Rezension
“Herr Lavendel hat eine Wäscheleine. Da hängen allerlei Dinge, die ihn an manch kleines und großes Erlebnis erinnern.“ So beginnt das Buch. Aber es entwickelt sich daraus keine durchgehende Geschichte. Auf jeder Doppelseite wird eine kleine Episode vorgestellt: „Heute regnet es. Herr Lavendel kennt die besten Hexengeschichten.“ Dann wird der Leser angesprochen: „Was machst du bei Regenwetter?“ Und jetzt kann erzählt werden. Die Fragen streifen verschiedene Lebensbereiche. Es gibt Fragen aus dem konkreten Alltagsleben nach dem Lieblingseis oder der Kleidung, es gibt Fragen, die die Phantasie anspornen: „Wohin wird der Wind Herrn Lavendel tragen?“ Roher regt an zum Nachdenken über soziale Zusammenhänge, über Emotionales wie „Wünsche“, „Liebe“ und „Träume“, über religiös – philosophische Themen wie „Glück“, „Tod“ und „Himmel“. Die Illustrationen aus Collagen und Zeichnungen auf Postkarten und farbigem Papier lassen die Leser schmunzeln und regen auch ohne Text schon zum Erzählen an.
Das anspruchsvolle Buch ist nicht zum schnellen (Vor) – Lesen geeignet. Es braucht Vermittler, die anregen, nachfragen und zuhören können.Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Roher, Michael
Roher, Michael:
Herr Lavendel / Michael Roher . - Zürich : Bajazzo, 2012. - 48 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-905871-30-2
Signatur: Ju 1/2 - Bücher