Wie der Autor aus seinem Leben voller Tics und Zwänge nach harter Arbeit an sich selbst zur Teilhabe am Leben der Gesellschaft findet.
Rezension
Pelle hat Angst vor den Buchstaben x, y, z, vor der Farbe Rot, vor Wärme, Milch. Geräusche von Möhren, die gekaut werden, stören seine Konzentration. Eine Boeing 747 über dem Dorf erzwingt ein bestimmtes Ritual, ebenso die Absicht, eine Türschwelle zu überschreiten. Er rettet sich in die Rolle eines Klassenclowns. Beim Heranwachsen nehmen die Tics und Zwänge zu, führen zu Versagensangst, Scham, Verzweiflung. Weder wäscht er sich, noch wechselt er die Kleidung. Er geht auch nicht mehr zur Toilette, weil das drei Stunden Rituale erfordern würde. Ein Radiobeitrag über das Tourette-Syndrom, den er zufällig hört, rettet ihn vor dem Abgrund. Dank der Hilfe eines klugen Therapeuten und eines harten Trainingsprogramms gelingt es dem jungen Erwachsenen „Herrn Tourette zu zähmen" und eine eigene Freiheit zu finden. - Das Buch liest sich stellenweise spannend wie ein Krimi. Leser werden mit witzig-unsinnigen Situationen konfrontiert, zur Anteilnahme bewegt und erfahren viel über das Tourette-Syndrom, an dem allein in Deutschland knapp 40.000 Menschen leiden. Mit Fotos.
Unbedingt anschaffen. Breite Empfehlung für unsere Büchereien!Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Sandstrack, Pelle Dahmann, Susanne
Sandstrack, Pelle:
Herr Tourette und ich : Bericht eines glücklichen Menschens / Pelle Sandstrack. Dt. von Susanne Dahmann. - 1. Aufl. - Bergisch Gladbach : Lübbe, 2009. - 477 S. : Ill. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-7857-6021-5
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher