Begegnung zweier Kulturen.
Rezension
Ernst Liesgang plant, sich in einem alten Pfarrhaus als Töpfer zu etablieren. Seine Lehrjahre im fernen Asien münden in der Idee, einen original japanischen Anagama-Ofen zu installieren. Er kann Herrn Yamashiro, den Meister dieses Genres motivieren, seinen Plan zu realisieren. Nachdem Herr Yamashiro mit seiner Familie in dem winzigen Ostseedörfchen Rensen eintrifft, die künftige Lage des Ofens nach strengen Regeln des ZEN bestimmt wurde ("Leere" ist dabei ein zentraler Begriff. Entsprechend sieht die Werkstatt aus: Leer und durchstrukturiert"), beginnt dessen Bau unter erheblichen Schwierigkeiten. Zwei völlig unterschiedliche Kulturen mit gänzlich anderen Sichtweisen, Kunst- und Lebensverständnis treffen aufeinander. Die Essgewohnheiten funktionieren dabei überraschend perfekt und unkompliziert. Missverständnisse mit ihren Unsicherheiten müssen erkannt, toleriert oder gelöst werden. Erst durch eine Erkrankung des Meisters, die einen stationären Klinikaufenthalt erfordert, kann - ganz allmählich - Skepsis durch Vertrauen ersetzt werden und lang gehegte Wünsche finden endlich ihre positive Erfüllung.
Spezielle Lektüre. Interessant für Liebhaber dieses Genres mit Diskussionspotential. Bedingt empfehlenswert für Patientenbüchereien.Rezensent: Brigitta Morgenstern
Personen: Peters, Christoph
Peters, Christoph:
Herr Yamashiro bevorzugt Kartoffeln : Roman / Christoph Peters. - München : Luchterhand, 2014. - 223 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-630-87411-1 geb. : EUR 18.99
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch