Ich-Erzählung in rhythmischer Prosa, die die Grundfeste der menschlichen Existenz reflektiert.
Rezension
Die zwölfjährige Annie läuft für ihr Leben gerne. Zusammen mit ihrem Freund Max läuft sie barfuß über Stock und Stein und reflektiert dabei die Geschehnisse ihres Alltags: Das Verhältnis zu ihrem alternden Großvater, die baldige Ankunft eines Geschwisterchens, ihre Ängste, ihre Wünsche und Konflikte – alles, was ihrem Herzen nah ist. Der Duktus der in rhythmischer Prosa verfassten Erzählung spiegelt das Staccato des Laufens und markiert den Bewusstseinsstrom von Annies Gedanken. Herznah ist eine bemerkenswerte Erzählung über ein ungewöhnliches Mädchen, das selbstsicher, unbeirrt und hartnäckig ihre Eigenheiten gegenüber äußeren Ansprüchen zu verteidigen weiß und ihren eigenen Weg geht. Die von Annie in künstlerischer Auseinandersetzung gewonnene quasi-religiöse Einsicht der Kontinuität und Dauerhaftigkeit des inneren Kerns eines jeden Individuums verleiht ihr angesichts der Veränderung in ihrer Familie, vor allem auch angesichts des nahenden Tods ihres Großvaters, innere Stärke und Zuversicht.
Sehr empfehlenswert für Leser ab 10 J.Rezensent: Silke Kirch
Personen: Creech, Sharon Zöfel, Adelheid
Creech, Sharon:
Herznah / Sharon Creech. - Frankfurt am Main : Fischer Schatzinsel, 2006. - 188 S.; 21 cm. -
ISBN 3-596-85174-2
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher