Rosmarinchen will lieber eine Hexe als eine brave Fee sein.
Rezension
Rosmarinchen lebt mit ihrer Mama in einem Wolkenschloss. Dort sind kleine Mädchen brav, sie machen sich nicht schmutzig, sie krümeln und kleckern nicht. Ihr Leben ist langweilig. So bricht Rosmarinchen aus, schwebt zur Erde in den Hexenwald, wo sie ihrer Spiel- und Bewegungslust freien Lauf lassen darf. Carll Cneut hat die Bilder dazu geliefert. Seine Feen und Hexen bleiben oft ohne Körper, wir sehen nur ihre Profile und spitzen Mützen. Rosmarinchens Mienenspiel wirkt unbewegt, ihre Körperhaltung künstlich, denn sie und alle anderen sind Gliederpuppen aus Holz. Das wirkt durchaus originell und ansprechend, die Waldszenen entfalten eine geheimnisvolle Ästhetik. Layout, Typografie und die gesamte Buchgestaltung sind aufwendig hergestellt, können aber über die recht banale Botschaft der Geschichte nicht hinweghelfen. Denn diese erweist sich letztlich als zeitlich überholt und spannungslos. Alles geht viel zu glatt und problemlos über die Bühne.
Dennoch: Ein ästhetisch überzeugendes Bilderbuch für kleine BetrachterInnen im Vorschulalter und deshalb für größere Bestände möglich.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Minne, Brigitte Cneut, Carll Erdorf, Rolf
Hexenfee / Brigitte Minne. Ill. von Carll Cneut. Dt. von Rolf Erdorf. - Münster : Bohem Press, 2016. - O. Pag. : überw. Ill. ; 31 cm. -
ISBN 978-3-95939-047-7
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher