Roman über eine junge Frau, die alle Brücken hinter sich abreißt, um zu sich selbst zu finden.
Rezension
Eine junge Frau kündigt ihren Job und ihre Wohnung, verkauft ihre Sachen und lässt sich als Nachtwächterin in einer fast schon geschlossenen Verpackungsfabrik einstellen, auf deren Gelände ein Wolf gesehen wurde. Der soll von dort vertrieben werden. Sie richtet sich in einem provisorisch hergerichteten Raum in der Fabrik ein, macht ihre Kontrollgänge und lässt dabei ihren Gedanken freien Lauf. Sehr deutlich nimmt sie Grenzen und Begrenztheit um sich herum wahr. In einem Tagebuch hält sie alles fest, manchmal auch mit Hilfe von kleinen Skizzen oder Fotos. Die in einer schnörkellosen Sprache erzählte Handlung des Buches ist rasch erzählt. Obwohl man nicht viel über die Hauptfigur erfährt, kann man sich beinahe sofort in sie einfühlen. Die Autorin versteht es meisterhaft, ihre Leserschaft in die manchmal völlig absurde Gedankenwelt ihrer Protagonistin hineinzuziehen, in der Vorstellung und Realität nicht immer auseinanderzuhalten sind.
Das stille, ungewöhnliche Buch entwickelt einen erstaunlichen Sog, wird aber vermutlich eher einen kleineren Leserkreis ansprechen.Rezensent: Susanne Brenner
Personen: Molinari, Gianna
Molinari, Gianna:
Hier ist noch alles möglich : Roman / Gianna Molinari. - Berlin : Aufbau, 2018. - 192 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-351-03739-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher