Fiktionale Geschichtsschreibung: Hillary heiratet Bill Clinton nicht, sondern wird selbst erste US-Präsidentin.
Rezension
Dieser freche Roman erzählt zu Beginn aus der Studienzeit von Hillary und Bill Clinton. Am Ende dieser Phase steht jedoch ein "Nein" zu Bills Heiratsantrag. Und dann geht es so richtig los: Hillary Rodham betritt die politische Bühne Amerikas. In Ich-Form erzählt die Figur vom kuriosen amerikanischen Wahlkampf backstage, von Hillarys Traum der Gleichberechtigung. Bill geistert weiterhin durch ihr Leben. Er kommt als Sex-Ungeheuer nicht gut weg im Roman. Auch Donald Trump tritt auf und es gelingt der Autorin tatsächlich, das in der Wirklichkeit ohnehin karikaturesk anmutende Gehabe noch äußerst witzig zu überhöhen. Viel Raum gibt die Autorin den inneren Nöten ihrer Hillary, insbesondere in Bezug auf ihr Verhältnis zu Männern. Es ergibt sich also eine äußerst unterhaltsame Mischung aus Fakten über Persönlichkeiten, US-Politik und Wahlen und frei erfundenen, oft humorvollen Passagen - alles aus der Perspektive dieser erfundenen Hillary Rodham. Verführerisch in Zeiten von fake news.
Für Freund*innen amerikanischer Kreativschreibweise, US-Wahlkampf-Methoden, starker Frauenpersönlichkeiten - wenn auch fiktiv.Rezensent: Katharina Katz
Personen: Sittenfeld, Curtis Römer, Stefanie
Sittenfeld, Curtis:
Hillary : Ein Roman / Curtis Sittenfeld. Dt. von Stefanie Römer. - München : Penguin, 2021. - 500 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-328-60170-8 geb. : EUR 24.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Sit - Buch