„Das Schreiben widerspricht dem Tod" - Posts aus dem Krieg in der Ukraine.
Rezension
„1. März 7 : 36. Charkiw. Raketenbeschuss auf das Stadtzentrum. Sie zielen einfach auf Zivilisten. Die Russen sind keine Armee, sie sind Verbrecher", schreibt der Autor und lässt uns an jeder Stelle seiner Texte an seinem Hass und seiner Verzweiflung teilhaben. Serhij Zhadan ist Tag und Nacht im beschossenen Charkiw unterwegs. Er evakuiert Kinder und alte Leute aus den Vororten, verteilt Lebensmittel, koordiniert Lieferungen an das Militär. Seine Posts in den sozialen Netzwerken dokumentieren seine Wege durch die Stadt und sprechen den Charkiwern Mut zu. Seine Überzeugung findet starke Worte: „Dies ist ein Vernichtungskrieg und wir haben nicht das Recht, ihn zu verlieren. Wir müssen ihn gewinnen. Darum halten wir zusammen. Ruhm der Ukraine!" Zhadan dokumentiert hier die ersten vier Monate des Krieges aus ganz persönlicher Sicht und berührt damit die Lesenden tief. Man kann sich den kurzen Texten nicht entziehen.
Ausgezeichnet mit dem Friedenspreis den Deutschen Buchhandels 2022.Rezensent: Christiane Spary
Personen: Zhadan, Serhij Durkot, Juri Stöhr, Sabine Dathe, Claudia
Zhadan, Serhij:
Himmel über Charkiw : Nachrichten vom Überleben im Krieg / Serhij Zhadan. Dt. von Juri Durkot, Sabine Stöhr u. Claudia Dathe. - Berlin : Suhrkamp, 2022. - 238 S. : Ill. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-518-43125-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher