Eine Paraphrase der biblischen Urvätererzählung.
Rezension
Gekonnt und umfangreich führt uns der Autor durch die biblische Geschichte der Urväter. Von Abraham über Isaak bis Jakob paraphrasiert Ivanji die alttestamentliche Erzählung und nimmt seine Leser mit hinein in die Ursprünge des Vorderen Orients. Was ihm gelingt, ist die Vermittlung, dass es nie ein konfliktfreies Leben der diversen Völker miteinander gegeben hat. Schnell wird deutlich, wie der „uneheliche“ Sohn Ismael zum Stammvater des Islams und Abraham somit zum Urvater der drei auf ihm basierenden Weltreligionen wurde. Der lineare Aufbau hilft den Leser*innen zum nachvollziehenden Verständnis. - Für biblisch Belesene eröffnet das Buch keinen nachhaltigen Mehrwert. Es spricht diejenigen an, die sich über die Romanliteratur einen Zugang zu biblischen Inhalten eröffnen. Damit reiht sich das Opus in die lange Liste der „Bibelromane“. Leider platziert es sich auf dieser im unteren Mittelfeld, weil es jegliche inhaltliche Auseinandersetzung vermissen lässt. Da helfen auch die umfangreichen Erklärungen im Epilog nicht weiter.
Gut zu lesen, für Lesende, die sich über einen Roman der Bibel nähern wollen.Rezensent: Dirk Purz
Personen: Ivanji, Ivan
Ivanji, Ivan:
Hineni : Roman / Ivan Ivanji. - Wien : Picus, 2020. - 215 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-7117-2093-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher