Die sexuelle Gewalt von Tomás an Suiza wird zu einer außergewöhnlichen und bedingungslosen Liebe.
Rezension
Der Roman, im Spanischen heißt er Suiza, erzählt die Geschichte des raubeinigen Großbauern Tomás und der „naiven“ Suiza. Das Buch ist eine Mischung aus sexueller Gewalt, Zärtlichkeit aber auch Fürsorge und Leidenschaft. Bei Tomás wird Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium festgestellt. Er lebt allein als verwitweter Landwirt, er ist reich, er kann sich einen Arbeiter leisten, aber sein Haus ist heruntergekommen und seine Krankheit hält er lange geheim. In der lokalen Kneipe lernt er Suiza, eine einfach wirkende Frau kennen, angeblich eine Schweizerin. Er schleppt sie eines Abends aus der Kneipe ab und nimmt sie als Besitz nach Hause. Tomás lebt seine sexuellen Begierden an ihr aus, wobei sie sich nicht wehrt, sondern alles über sich ergehen lässt, als sei es die Normalität. Allmählich wird es eine liebevolle Beziehung, in der jeder versucht, den anderen glücklich zu machen. Ein ungewöhnliches Buch, spannend und faszinierend, auch die Nebenfiguren werden differenziert beschrieben.
Erstaunlich ist nur, dass dieser Roman von einer Frau geschrieben wurde, da das Frauenbild eigentlich nicht mehr in unsere Zeit passt, aber vielleicht noch nach Galicien?Rezensent: Martin Ertz-Schander
Personen: Belpois, Bénédicte Scharenberg, Eva
Belpois, Bénédicte:
Hingabe : Roman / Bénédicte Belpois. Dt. von Eva Scharenberg. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2021. - 270 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-10-390004-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher