Eine unkonventionelle Frau aus "besserem Hause" will die Welt kennen und verstehen lernen, um darüber zu schreiben.
Rezension
Erica de Bary, 1901 geboren, wollte unbedingt nach Afrika. Da traf es sich gut, dass sie als junge Frau Herbert de Bary, Sohn einer bedeutenden Frankfurter Bankiers Familie, kennenlernte. Erste Reisen führten ins europäische Ausland. Im 2. Weltkrieg wurde der Ehemann wegen seiner guten Französischkenntnisse nach Paris versetzt. Erica zog zu ihm, bekam eine Stelle als Journalistin der deutschen Zeitung in Paris und verschaffte sich mit Charme und Sachkenntnis Zugang zu den wichtigen Kreisen der Kulturszene. Neben den großen Köpfen wie Sartre oder Artaud lernte sie auch Vertreter der Kulturen Afrikas kennen. Mit diesen Verbindungen gelang es ihr gleich in der Nachkriegszeit, Autoren aus dem Kreis des "Schwarzen Orpheus" wie etwa Leopold Senghor in Deutschland bekannt zu machen. Dann endlich mit Ihrem Mann die erste einer langen Reihe abenteuerlicher Reisen nach Afrika, bei denen immer das Kennenlernen der Menschen aller sozialer Schichten und ihrer Kulturen im Vordergrund stand.
Ein spannend geschilderter Lebenslauf einer vielseitigen Frau, der einige Facetten des globalen Kulturaustauschs im letzten Jahrhundert erkennbar macht.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Seiler-Dietrich, Almut
Seiler-Dietrich, Almut:
"Hinter dem Seidenhimmel spannt sich die flockige Nacht wie Zunder". Erica de Bary : Eine Biographie / Almut Seiler-Dietrich. - Angermünde : Horlemann, 2015. - 341 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-89502-387-3 geb. : EUR 19.90
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch