In einem dystopischen Berlin beginnt Lola die eigene Rolle und die Loyalität der Anderen zu hinterfragen.
Rezension
Die Ewigen - Lola, Else, Friedrich, Wilhelm und Alexander - sind die einzigen Bewohner Berlins, das durch eine himmelhohe Mauer vom Ozean getrennt wird, den sie noch nie gesehen haben. Der Meeresspiegel ist dramatisch gestiegen, in Berlin ist alles außerhalb der Kerninsel ungesichertes Gebiet. Lola, die jüngste der Fünf, berichtet als Ich-Erzählerin vom Sommer, in dem die Ewigen den Fremden, die mit Schiffen kommen, die Stadt zeigen und das Wissen der Alten übermitteln. Die Ewigen werden von den Fremden verehrt wie Heilige, dürfen Berlin aber nicht verlassen. Wenn einer von ihnen stirbt, kommt dieselbe Person in jung wieder. Lola beginnt zu hinterfragen, Friedrich schmiedet Fluchtpläne, die ewige Dynamik gerät ins Wanken.
Während der ersten 100 Seiten wird in die Stimmung und das unübliche Leben der Ewigen eingeführt, was mich zunächst skeptisch stimmte. Ab dann entwickelt sich Reineckes Zukunftsroman mit Science-Fiction-Elementen jedoch zu einem spannenden, rasanten Leseerlebnis.
Rezensent: Marie Tronnier
Personen: Reinecke, Anne
Reinecke, Anne:
Hinter den Mauern der Ozean : Roman / Anne Reinecke. - Zürich : Diogenes Tapir, 2024. - 235 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-257-07316-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher