Shamir, Igal
Hitlers Violine Roman
Buch

Ein Violinist und israelischer Geheimagent auf den Spuren historischer und zeithistorischer Judenverfolgung.


Rezension

Warum Hitler Gustav Schulz, der auf einem Schloss im besetzten Frankreich ein Konzert gab, umbringen ließ, erfahren wir erst am Schluss. Schauplatz des Romans ist ca. 1990. Viele Altnazis sind noch am Leben. Gemeinsam mit einem Angehörigen des Vatikans, der als Kind den unheilvollen Konzertabend im Schloss miterlebt hat, wird Gal Knobel, der Protagonist dieses Agentenromans auf internationaler Bühne, nicht nur das traurige Schicksal des Gustav Schulz, sondern auch das des jüdischen Komponisten Salomone Rossi, 17. Jh., aufdecken. Als Ghostwriter soll dieser Monteverdis berühmte Opern komponiert haben. Der ereignisreiche Roman, der um politische Verschwörungstheorien aus dem 17. und 20. Jh. kreist, Altnazis und eine Fraktion des Vatikans als Drahtzieher eines neu zu errichtenden NS-Staates entlarvt, spart nicht mit Gewalttätigkeiten, denen vor allem die Gutmeinenden zum Opfer fallen. Nicht selten überwiegt dabei Schwarzweißmalerei ausgewogene literarische Qualitäten.

Dennoch ist dem in einem ungewöhnlichen Milieu angesiedelten Roman eine spannende Handlung nicht abzusprechen. Möglich für alle Vielleser und Liebhaber historischer Krimis.

Rezensent: Barbara von Korff-Schmising


Personen: Shamir, Igal

Schlagwörter: NS-Zeit Musik Geheimdienst 17. Jh.

Shamir, Igal:
Hitlers Violine : Roman / Igal Shamir. Dt. von Anja Lazarowicz. - Wien : Zsolnay, 2010. - 348 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-552-05520-9 geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 0002/7928
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch