Die Engländerin Bella eröffnet 1926 ein Hotel an der italienischen Riviera - mit altenglischem Charme. Reisende kommen an ...
Rezension
Gerade wiedereröffnet, sehen wir Engländer der Upperclass, die sich im Hotel Portofino bei Bella und ihrer Familie an der Küste Italiens ein Stelldichein geben. Der Handlungsrahmen ist der elterliche Wunsch, der Sohn der Hotelbesitzer - charismatisch aber noch vom 1. Weltkrieg gezeichnet - möge die wohlhabende Nichte einer englischen Lady heiraten. Lucian hat jedoch sein Auge auch auf Dienstmädchen Paola und das neu eintreffende geheimnisvolle Kindermädchen Constance geworfen. Affairen und Intrigen bahnen sich an. Jedoch bleiben die Charaktere eher blass, die Erzählweise gleicht mitunter Regieanweisungen, die Handlung scheint (zu) vielsträngig. Der Roman ist auch als Streamingangebot seit Anfang 2022 bei Britbox zu finden. Gut einbezogen sind das Erstarken des Faschismus und die Verfolgung von Homosexualität in den 20er Jahren. Anfang und Ende gehören Bella, die zusehends weiß, was sie will und was sie nicht will. Ein unterhaltsamer Schmöker nach bewährtem Muster, der an "Zimmer mit Aussicht" oder "Downton Abbey" erinnert.
Erstling des englischen Journalisten O'Connell - Unterhaltungsroman über die goldenen Zwanziger, Briten in Italien. Für Liebhaber des Genres - ansonsten nur mäßig zu empfehlen.Rezensent: Bettina Wolf
Personen: Kemper, Eva O'Connell, JP
O'Connell, JP:
Hotel Portofino : Roman / JP O'Connell. Dt. von Eva Kemper. - Köln : DuMont, 2022. - 383 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-8321-8206-9 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: OCo - Buch