100 Jahre Geschichte eines lateinamerikanischen Dorfes.
Rezension
Der Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“ ist einer der wichtigsten der lateinamerikanischen Literatur und erzählt von sechs Generationen der Familie Buendía, die das fiktive Dorf Macondo im Dschungel gründeten. Der Erzählgang ist nicht chronologisch, sondern spielt mit Vor- und Rückgriffen, die das Hören faszinierend, wie anspruchsvoll machen. Macondo wird staatlich eingegliedert, durchlebt die Zeit des Bürgerkrieges (Oberst Aureliano Buendía, die wichtigste Figur des Romans, tut sich hier besonders hervor), die wirtschaftlich schwierige Zeit danach und schließlich den Verfall des Dorfes: Der Dschungel erobert sich sein Territorium zurück. Der Roman enthält viele Bezüge zum katholischen Glauben und der Bibel, nicht zuletzt in dem er den Bogen von der Gründung des Ortes (Genesis) bis zu seiner Zerstörung (Apokalypse) spannt. Viele Literaturwissenschaftler sehen ihn als eine Allegorie auf die Geschichte Lateinamerikas.
Noethens eindringliche, wie perfekt modulierte Stimme macht den Text besonders eindrucksvoll. Für literarisch Interessierte besonders geeignet; erfordert Geduld und Zeit beim Zuhören.Rezensent: Christiane Spary
Personen: García Márquez, Gabriel Noethen, Ulrich Ploetz, Dagmar
García Márquez, Gabriel:
Hundert Jahre Einsamkeit : Ungekürzte Lesung / Gabriel García Márquez. Dt. von Dagmar Ploetz. Gelesen von Ulrich Noethen. - Hamburg : Hörbuch Hamburg, 2017. - 14 CDs ; 1000 Min. -
ISBN 978-3-95713-083-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher