Emilia ist tief enttäuscht von ihrem Vater und flieht. Sie landet in New York und alles verläuft anders als geplant.
Rezension
Die 14jährige Emilia wartet auf das Flugzeug nach New York. Sie ist von zu Hause, einem großbürgerlich-liberalen Elternhaus, weggelaufen. Die Finanzierung erfolgt über die gestohlene Kreditkarte des Vaters. Vor diesem Vater und dem, was er gemacht hat, flieht sie. Nach und nach erfährt man, dass die verliebten Mails ihres Vaters an eine Oberstufenschülerin öffentlich geworden sind, die Häme und der Austausch in den sozialen Netzwerken darüber sind für Emilia unerträglich. Mit der Flucht bestraft sie ihren Vater. In New York läuft nichts wie geplant. Das im Internet gemietete Appartement existiert nicht, angekündigt wird ein schwerer Sturm, der New York lahm legen wird. Ihr Glück, dass sie Seth, seine Schwester Abby und Jim kennenlernt. In der außergewöhnlichen Situation sind sie aufeinander angewiesen. Ein aus der Ich-Perspektive dicht und spannend erzählter Coming-of-Age Roman, fesselnd von Anbeginn, mit überzeugenden, eigenwilligen Charakteren, die füreinander einstehen.
Ein nüchterner Blick wird auf die Eltern geworfen und die Lösung von ihnen - ohne endgültigen Bruch - wird als wesentlicher Schritt zur eigenen Identität aufgezeigt.Rezensent: Ursula Führer
Personen: Woltz, Anna Kluitmann, Andrea
Woltz, Anna:
Hundert Stunden Nacht / Anna Woltz. Dt. von Andrea Kluitmann. - Hamburg : Carlsen, 2017. - 253 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-551-58348-2
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher