Ein Schweizer Entwicklungshelfer ist in Afrika im Einsatz,während ein totales Regime einen Genozid organisiert.
Rezension
Als David Hohl nach Kigali kommt, beginnt zunächst die übliche Arbeit für den Entwicklungshelfer in der einstigen belgischen "Kronkolonie". Der "kleine Paul", stellvertretender Kordinator, ist sein engster Vertrauter. Es dauert kein Vierteljahr, bis hinter der Normalität Ungeheuerliches sichtbar wird. Dieses Land hatte sich an die Entwicklungshilfe verkauft, 200 verschiedene Organisationen arbeiten dort. David bemerkt zunehmend die Widersprüchlichkeit, und die Liebesaffaire mit einer Farbigen, die schon in Brüssel arbeitete, bringt weitere Probleme. Die Beobachtung eines Gorillas, die er als die wahren Könige dieses Lands erkennt, lehrt ihn den Unterschied zum Menschen: "der Affe,der wußte, was er sah und nicht getrennt war von der Schöpfung..." Als es zum Massaker zwischen Tutsi, Hulo und Twa kommt, lässt David das letzte Flugzeug im April 1994 abfliegen und versteckt sich 100 Tage in seinem Haus.
Der Autor vermerkt: "Die historischen Tatsachen sind verbürgt". Der Roman ist eine wichtige, ja notwendige Lesezumutung!Rezensent: Christine Razum
Personen: Bärfuss, Lukas
Bärfuss, Lukas:
Hundert Tage : Roman / Lukas Bärfuss. - Göttingen : Wallstein, 2008. - 197 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8353-0271-6 geb. : EUR 19.90
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch