Der Autor begleitet literarisch den Sterbeprozess seiner Ehefrau.
Rezension
Ruth Schweikert war eine schweizerische Schriftstellerin, Mutter von fünf Söhnen, verheiratet mit Eric Bergkraut, einem schweizerisch-französischen Filmemacher, Schauspieler und Schriftesteller. 2015 erkrankte sie an Brustkrebs, was sie literarisch verarbeitete. 2023 gab es die nächste Krebsdiagnose, die sie "Explosion" nannte und an der sie am 4. Juni 2023 kurz vor ihrem 59. Geburtstag verstarb.
"Schreib du es auf!" forderte Ruth Schweikert ihren Mann auf (S. 109). Liebevoll und zugewand begleitet der Autor seine Frau auf ihrem letzten Weg, indem er sie direkt anredet. Er beschreibt die Stationen des Aufenthalts in mehreren Einrichtungen, die Hoffnung auf Heilung, den Lebenswillen seiner Frau und den Prozess des Abschieds. Aber er erzählt auch davon, wie er und seine Frau sich kennen lernten, zitiert Grundschulaufsätze und weitere Textauszüge von Ruth Schweikert, berichtet von familiären Schwierigkeiten und frühen Verletzungen. Immer jedoch spürt man seine Hochachtung vor und seine Liebe für seine Frau. Er endet mit dem Satz: "Ich habe das Bedürfnis, mich vor Dir zu verneigen."
Rezensent: Gabriele Güterbock-Rottkord
Personen: Bergkraut, Eric
Bergkraut, Eric:
Hundert Tage im Frühling : Geschichte eines Abschieds / Eric Bergkraut. - Zürich : Limmat, 2024. - 205 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-03926-075-1
Lebenssituationen und Lebensfragen - Signatur: Fd - Bücher