Die Wahrheit liegt irgendwo verborgen in verdrängten, düsteren Erinnerungen, die nun an die Oberfläche dringen ...
Rezension
Alte, verwahrloste, dem Verfall überlassene Häuser in abgeschiedenen Regionen (vorzugsweise Wäldern) scheinen eine ungeheure Faszinationskraft auszustrahlen, die dort befindlichen Geheimnisse zu lüften. So ist es nicht verwunderlich, dass das Haus als Ort des Grauens ein beliebtes Motiv in der Kinder- und Jugendliteratur darstellt, da es für Spannung bei den Lesern sorgt. Auch in Ante Wagners bedrückend erzähltem Roman „Hyde" ist dies der Fall. In einem heruntergekommenen Haus mitten im Wald findet die umherwandernde Tischlergesellin Katrina, die stets mit einem Tuch vor dem Mund in der Öffentlichkeit auftritt, ein vorläufiges Zuhause. Merkwürdige und fremdartige Geräusche dringen nachts aus einem abgeschlossenem Zimmer, die nicht nur bei Katrina, sondern auch beim Leser wohlige Gänseschauer auslösen. Was befindet sich in diesem Raum? Warum hat Katrina nur bruchstückhafte Erinnerungen an ihr bisheriges Leben? Was hat es mit dem Tuch auf sich?
Die Sogwirkung des Romans speist sich aus der kontinuierlichen Rätselspannung und der düsteren Atmosphäre, die durch die sprachliche Raffinesse der Autorin erzeugt wird. Für alle Mystery-Fans ab 15 Jahren.Rezensent: Inger Lison
Personen: Wagner, Antje
Wagner, Antje:
Hyde : Roman / Antje Wagner. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2018. - 406 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-407-75435-6
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher