Ein Jugendlicher aus einer Unterschichtfamilie im Ruhrgebiet der 60er und 70er Jahre erzählt teils komische, teils tragische Episoden vor allem aus dem Leben seines heruntergekommenen Großvaters.
Rezension
Der 1967 im Ruhrgebiet geborene Sohn eines italienischen Einwanderers und einer Deutschen erzählt in seinem Debütroman die Geschichte Francescos. Er wächst bei seinen deutschen Großeltern auf, während sein aus Sizilien stammender Vater und seine deutsche Mutter sich kaum um ihn kümmern. Francesco verbindet eine Hassliebe mit seinem regelmäßig betrunkenem Großvater, der Francesco und seine Großmutter herumkommandiert. Zudem schreckt er mit seinem ungepflegten Äußeren Besucher ab und Francesco macht ihn deswegen mitverantwortlich dafür, dass er mit 20 noch nie mit einem Mädchen geschlafen hat. Tatsächlich ist Francesco zwar bei Partys ein beliebter Discjockey, aber ansonsten extrem schüchtern. - Madeo beschreibt eine verquere Unterschichtidylle im Ruhrgebiet aus der Perspektive eines sensiblen, aber oft unbeholfenen Jugendlichen. Ein kräftiger Schuss Ironie und viele groteske Episoden unterhalten, zugleich regt die Außenseitersicht zum Nachdenken über Vorurteile an.
Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Madeo, Francesco
Madeo, Francesco:
Hymne auf ein liederliches Leben : Roman / Francesco Madeo. - Tübingen : Klöpfer & Meyer, 2006. - 287 S. ; 21 cm
ISBN 3-937667-80-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher