Beschreibung der Situation von Kindersoldaten, vor allem in Liberia.
Rezension
Etwa 300 000 Soldaten unter 18 Jahren gibt es z. Zt. weltweit, die meisten davon in Afrika. In sensibel geführten Interviews mit fünf Jugendlichen aus Liberia, die alle mehr als sechs Jahre kämpften, wird die Dramatik der traumatischen Kriegserlebnisse (Vergewaltigungen, Tötungen von Feinden und Freunden) und die Hoffnungslosigkeit der Gegenwart – Arbeitslosigkeit wegen fehlender Ausbildung und Kriegsverletzungen - deutlich. Die Hintergrundinformationen belegen die Verwicklung der USA, aber auch die fatalen Folgen des Zusammenbruchs der Weltmarktpreise für Liberias Ausfuhrprodukte Kautschuk und Eisenerz. Eingegangen wird daneben auf Kindersoldaten in vergangenen europäischen Kriegen und das internationale Völkerrecht. Erst 2000 wurde die Genfer Konvention um ein Zusatzprotokoll ergänzt, das Kriegseinsätze von Kindern und Jugendlichen verbietet. Während die Abschnitte zu Kindersoldaten sehr anschaulich sind, ist der juristische Teil (etwa ein Drittel des Buches) mühsam zu lesen. Eine knappe Zusammenfassung mit ausgewählten Zitaten wäre günstiger gewesen.
Vor allem bei Interessierten an Fragen der Einen Welt dürfte das Buch gut ankommen. Doch auch Leserinnen und Leser, die sich allgemein mit Kinderproblemen beschäftigen, sind eine mögliche Zielgruppe. Auch für Jugendl. empfehlenswert. - 01/438Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Schmid, Margrit R. Schmid, Alice
Schmid, Margrit R.:
I killed people : wenn Kinder in den Krieg ziehen / Margrit R. Schmid. - Göttingen : Lamuv-Verl., 2001. - 157 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-88977-599-3
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