Strafvollzug ist grausam. Hoffnungslos wird er, wenn es niemals ein Ende geben kann. Zweimal lebenslänglich!
Rezension
Rachel Kushner engagiert sich für Frauen im Vollzug. Sie unterhält wenigstens eine Brieffreundschaft und hat alles, was sie da erfahren hat, in einen Roman gesteckt, der schonungslos von der grauenhaften Realität im us-amerikanischen Strafvollzug erzählt. Die Vereinigten Staaten haben den Vollzug vor einigen Jahren privatisiert. Seitdem ist er noch schrecklicher geworden als vorher. Nicht nur überfüllte Anstalten, sondern schlecht bezahltes, grausames Personal, überforderte Angestellte und unter privatwirtschaftlich geführten Sparmaßnahmen leidende Gefangene sind nun an der Tagesordnung. Romy Hall tritt ihre zweimal lebenslängliche Haft an. Sie hat ihren Stalker ermordet, nachdem er sie jahrelang verfolgt und ihr neues Versteck aufgetan und auf ihrer Terrasse Platz genommen hatte. Ihren kleinen Sohn muss sie in der Obhut ihrer Mutter zurück lassen. Nachdem die bei einem Unfall ums Leben kommt, verliert sie den Kontakt zu ihrem Kind. Es gibt keine Hoffnung. Selbst bei guter Führung.
Für belastbare Leser, geeignet für einen Literaturgottesdienst, für Lesekreise.Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Kushner, Rachel Abarbanell, Bettina
Kushner, Rachel:
Ich bin ein Schicksal : Roman / Rachel Kushner. Dt. von Bettina Aberbanell. - Hamburg : Rowohlt, 2019. - 395 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-498-03580-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher