Ein Bär trägt ein Mädchen zu einem wundervollen Platz im Wald und sie tanzen und spielen im Schnee.
Rezension
Ein Mädchen, das gewiss das Märchen vom Rotkäppchen kennt, selber kein Käppchen, sondern einen roten Schal trägt, betont gleich am Anfang, wer sie nicht ist. Im Wald begegnet sie auch nicht dem Wolf, sondern einem weißen Bären. Sie erzählt ihm, dass sie in ihrem Korb „weichen Schnee, weißer als Milch, leichter als Wolken, frischer als Zitroneneis“ sammeln will. Wo es den gibt, weiß der Bär. „Dort, wo der Mond sich schlafen legt“, frisst der Bär so viele Schneeflocken, wie er nur kann, während sie ihren Korb mit dem leichten, weißen Wunder füllt, dass sie aber nur bis zur Heimkehr behält. Der rote Schal, zuletzt um den Hals des Bären gelegt, belebt die großflächigen winterlichen Waldausschnitte in Blau- und weichen Grau-Braun-Tönen. Reizvoll sind einzelne Bewegungsphasen des Bären auf dem Vor- und Nachsatz. Ist der winzige Teddy, der in einem Fenster vom Zuhause des Mädchens hockt, ein Traumauslöser? Handlung und Spannung sind knapp, aber doch vermag die leise, leichte Geschichte vom Behalten und Loslassen mit den bezaubernden Bildern Betrachter zu faszinieren.
Gern empfohlen z.B. als Gute-Nacht-Geschichte.Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Wolfsgruber, Linda Lecis, Alessandro
Ich bin nicht Rotkäppchen / Alessandro Lecis. Ill. von Linda Wolfsgruber. - 1. Aufl. - Hildesheim : Gerstenberg, 2011. - o. Pag. : überw. Ill. ; 30 cm
ISBN 978-3-8369-5362-7
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher