Eine Lebenspanorama im Lichte seiner Zeit. Literatur- und Kulturgeschichte der DDR und eine sagenhafte Dichterin.
Rezension
Der Querverweise sind es viele. Uwe Johnson. Günter de Bruyn. Christa Wolf. Im Leben der jung gestorbenen genialen Schriftstellerin Brigitte Reimann spielen viele Kollegen und Kolleginnen der DDR-Literatur eine große Rolle. Manche sind Freundinnen, andere Geliebte. Der Autor der umfangreichen und genauen Biografie kennt sich offenbar hervorragend aus und lässt sich nicht nehmen, am Beispiel der Begabten nahezu die ganze Literaturgeschichte und kulturpolitische Entwicklung der DDR bis zum Tod der Reimann 1973 nachzuzeichnen. Mir waren das zu viele Einzelheiten, zumal Brigitte Reimann als Frau für einen Roman der aufregendsten Art aus Leidenschaft und Drama wie geschaffen scheint. Hier geht sie unter all den klugen und wissenswerten Einzelheiten, Verweisen auf Forschung und Psychologie verloren. Trotzdem strahlt sie hervor. Ihre Begabung. Ihre Verzweiflung. Ihr Glück. Und ihr großer immer wieder lesenswerter Roman: Franziska Linkerhand. Der sei allen nochmals empfohlen. Ausdrücklich.
Geeignet für eine Bibliothek mit einer gut sortierten Ecke zur DDR-Literatur und für Liebhaberinnen der Reimann.Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Gansel, Carsten
Gansel, Carsten:
Ich bin so gierig nach Leben - Brigitte Reimann : Die Biographie / Carsten Gansel. - Berlin : Aufbau, 2023. - 704 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-351-03964-6
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