Eine Frau steht zu ihrem Dorf und ihren Überzeugungen.
Rezension
Die junge Lehrerin Trina wird von Mussolinis Faschisten vor die Wahl gestellt, entweder ihr Dorf in Südtirol zu verlassen und ins nationalsozialistische Deutschland auszuwandern oder mit Bürgerrechten zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina, durch Hof und Familie verwurzelt, entscheidet sich zu bleiben. Als Lehrerin darf sie nun nicht mehr arbeiten, der Gebrauch der deutschen Sprache wird untersagt. Trina leistet Widerstand und unterrichtet heimlich in Kellern und Scheunen. Als deutsche Soldaten ihr Dorf besetzen, flüchtet sie mit ihrem Mann in die Berge, um ihn vor dem Kriegsdienst zu bewahren. Ihr gefährliches Untergrundleben endet erst mit Kriegsende 1945. Aber ihr Dorf bleibt bedroht: Häuser und Felder sollen einem Staudamm weichen.
Der preisgekrönte italienische Autor Balzano hat seinem Roman die wahre Geschichte der Dörfer Reschen und Graun zugrunde gelegt, die 1950 geflutet wurden. Vor diesem Hintergrund erzählt er von Leid, Widerstand und Mut. Das Buch stellt universelle Fragen wie: Wofür stehen wir ein? Und sind wir bereit, dafür Opfer zu bringen?
Rezensent: Claudia Puschmann
Personen: Balzano, Marco Pflug, Maja
Balzano, Marco:
Ich bleibe hier : Roman / Marco Balzano. Dt. von Maja Pflug. - Zürich : Diogenes, 2020. - 285 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-257-07121-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher