Hördokumentation über Bertolt Brechts Befragung durch den „Ausschuss für unamerikanische Umtriebe" am 30. Oktober 1947.
Rezension
Im Kalten Krieg war in den USA die Angst, vom Kommunismus unterwandert zu werden, sehr groß. Der in den späten 1930er Jahren gegründete „Ausschuss für unamerikanische Umtriebe", versuchte ab 1945 mit Vorladungen und Verhören angebliche Kommunisten oder vom Kommunismus beeinflusste Künstler in der Filmindustrie Hollywoods aufzuspüren. Bertolt Brecht, seit 1941 in den USA im Exil und ab 1942 als „feindlicher Ausländer" vom FBI überwacht, musste am 30.10.1947 vor dem Komitee Fragen zu seiner Einstellung bzw. seiner Zugehörigkeit zur Kommunistischen Partei beantworten. Die Fragen des Chef-Ermittlers Richard Stripling versuchte er scheinbar nach bestem Wissen, und in gebrochenem Englisch, zu beantworten, lavierte dabei trickreich um konkrete Antworten herum und konterte manchmal mit Ironie, um am Ende als „unbelastet" entlassen zu werden. Einen Tag später verließ Brecht die USA für immer. Ein kleines Kammerspiel, gekonnt inszeniert und mit großartigen Schauspielern besetzt. Mit Booklet.
Das auf dem stenografischen Protokoll der Verhandlung basierende Hörspiel dürfte vor allem historisch Interessierte sowie Brecht-'Fans' ansprechen.Rezensent: Wolfgang Vetter
Personen: Gussek, Rainer Schad, Stephan Becker, Rolf
»Ich denke, dass ich mir sicher bin« : Bertolt Brecht vor dem Ausschuss für unamerikanische Umtriebe. Hörspiel / Übersetzung, Dramaturgie u. Regie: Rainer Gussek. Sprecher: Stephan Schad, Rolf Becker u.a. - Hamburg : Audiolino, 2019. - 1 CD ; 57 Min.
ISBN 978-3-86737-319-7
Geschichte des 20. Jahrhunderts - Signatur: Gg - Hörbücher