Eine ironisch inszenierte Ich-Erzählung vom Tod bis zur Wiedergeburt.
Rezension
In Ich-Form resümiert ein Mann in kurzen, auf den rechten Buchseiten bebilderten Sätzen seine Erlebnisse nach dem Tod. Sein unmoralisches Leben als Raser führt nach einem Autounfall zur Verurteilung vor dem Jüngsten Gericht, das statt traditioneller Feuerqualen ewigen Konsum und Wellness verabreicht, sich aber schließlich zu einer "zweiten Chance" bewegen lässt: Der Protagonist wird, umgeben von Konsumangeboten, als Hase auf einer unentrinnbaren Verkehrsinsel wiedergeboren. Die bekannte Illustratorin Jutta Bauer (zuletzt Schubiger/Hohler: Aller Anfang, Ev. B. 07/24) wählt für ihren Gang durch die Hölle wenig einladende Pastelltöne. Im Verlauf macht eine augenzwinkernde Leichtigkeit der Einsicht Platz, dass sich das Phänomen "Hölle" nicht nur in mittelalterlichen Bildern erschließt, sondern auch noch heute von bestürzender Relevanz ist. So kann das sparsam gestaltete Buch mit einem klugen, nachdenklich stimmenden Ende aufwarten.
Für eine breite Leserschaft sehr empfehlenswert, auch als Gesprächsanlass in Schule und Gemeinde. Fd, Kd, Se, Lebensfragen, CartoonsRezensent: Rainer Merkel
Personen: Bauer, Jutta
Bauer, Jutta:
Ich ging durch die Hölle / Text und Ill. vom Autor. - 1. Aufl. - Hamburg : Carlsen, 2007. - o.Pag.: überw. Ill. ; 11 cm
ISBN 978-3-551-68023-5 geb. : EUR 7.95
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