Das als Bildgeschichte visualisierte Gedicht nimmt uns mit in die fantasievolle Traumreise eines kleinen Jungen.
Rezension
Heinz Janisch möchte, dass Kinder „Bücher als Geschenk erleben, wie eine Art Wundertüte“. Diese offene Begegnung, die der Fantasie viel Spielraum lässt, ermöglicht auch sein Gedicht, das Grundlage dieser Bildgeschichte ist. Hannes Binder, der schon mit „Um Mitternacht“ ein Gedicht Mörikes kongenial interpretiert hat, lässt sich auch hier fantasiereich auf die Impulse und Leerstellen des Janisch-Gedichtes ein. Binders Schabkarton-Bilder schaffen eine stimmungsvolle unnachahmliche Atmosphäre und interpretieren den Text auf eigene Weise. Sie bereichern die Fantasie des Lesers/ Betrachters, der von Bild zu Bild dem kleinen Jungen folgt. Ein Bilderbuch (sein Titel „Prianesis Traum“ verweist auf den Roman von Gerhard Köpf) wird zum Verbindungselement zwischen Traumwelt und Realität und macht verschmitzt darauf aufmerksam, dass Binder aus dem fantastischen Werk des italienischen Architekten und Kupferstechers zitiert („Mars-Circus“, „Villa d’Este in Tivoli").
Die Bildgeschichte ist ein ermunterndes Exempel, wie lyrische Texte als Fantasieimpuls gelesen und gedeutet werden können, anregend für jüngere wie ältere Leser.Rezensent: Dietrich Grünewald
Personen: Janisch, Heinz Binder, Hannes
Ich ging in Schuhen aus Gras / Heinz Janisch. Ill. von Hannes Binder. - Zürich : Atlantis, 2013. - O. Pag. : überw. Ill. ; 27 cm
ISBN 978-3-7152-0650-9
Signatur: Ju 2/2 - Bücher