Amelie flüchtet sich in die Welt der Fantasie, so kann sie den Streit zwischen ihren Eltern verdrängen.
Rezension
Vielfältig sind die Ausflüge, die Amelie in ihre ganz eigenwillige Welt unternimmt. Da gibt es das Gespräch mit dem blauen Affen, dem roten Gorilla oder den Brief an die längst verstorbene Großmutter. Ein Kanarienvogel namens Rüdiger erzählt trostreiche Märchen über ein idyllisches Familienleben. Nur langsam tastet sich der Text an Amelies Problem heran, ihren Vater, der allzu gerne ins Wirtshaus geht, und eine unbeherrschte Mutter. Der Text bietet viele Wortspiele, etwa Metaphern, die wörtlich genommen und von der Illustratorin pointiert ins Bild gesetzt werden. Etwa das "besoffene Schwein" im Wirtshaus. Mit klaren, leuchtenden Farben und großem Einfallsreichtum folgen die Bilder auch den wiederholten Ausflügen des Autors in die Sphären des poetischen Unsinns. Bisweilen wirken Erzählung und Bilder jedoch überfrachtet, stark fragmentiert und für Kinder nicht immer leicht zugänglich. So heißt es auf der ersten Seite über Amelie "man versteht nicht immer gleich, was sie meint."
So geht es auch dem Leser und Betrachter, deshalb empfiehlt sich eine begleitete Lektüre mit Kindern, die mindestens das Schulalter erreicht haben sollten.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Futscher, Christian Leitl, Leonora
Ich habe keinen Fogel! / Christian Futscher. Ill. von Leonora Leitl. - Wien : Picus, 2015. - 56 S. : überw. Ill. ; 25 cm
ISBN 978-3-85452-179-2 geb. : EUR 14.90
Erzählungen 6-8 Jahre - Buch