Unterhaltsame und informative Analyse über das zwiespältige und zugleich für beide Seiten lukrative Verhältnis zwischen Prominenten und den Massenmedien.
Rezension
Wer prominent ist steht im Rampenlicht und hat viele berufliche und private Vorteile. Der Medienrummel um echte oder vermeintliche Promis der unterschiedlichsten Kategorien hat sich inzwischen zu einer regelrechten Plage entwickelt. Der Autor und Journalist beschreibt auf flüssige, informative und unterhaltsame Art das Entstehen und die Mechanismen dieses perfekt durchorganisierten Massengeschäfts, die permanente Ausweitung der medialen Unterhaltungszone besonders mit den zahlreichen C-Promis (von Castingshows über Promi-Dinner bis Dschungelcamp), die zum "Fußvolk" des Boulevards, allen voran "Bild-Zeitung" und "Bunte", verkommen und in ihrem Zwang zur Selbstinszenierung vor fast nichts zurückschrecken. Gerne lässt er dabei Redakteure der einschlägigen Blätter zu Wort kommen. Besonders amüsant ist seine bitterböse Promitypologie mit sehr anschaulichen, zumeist deutschen, Beispielen, die jedem bekannt sein dürften. Sein Fazit: Wir leben im Zeitalter der Wichtigtuer und inszenieren uns zu Tode. Bermann selbst musste den Verlag wechseln, weil er sich weigerte Veränderungen am Text vorzunehmen. Mit Personenregister und Literaturhinweisen im Text.
Als informative wie unterhaltsame Analyse eines aktuellen Massenphänomens breit empfohlen.Rezensent: Wolfgang Vetter
Personen: Bergmann, Jens
Bergmann, Jens:
Ich, Ich, Ich : Wir inszenieren uns zu Tode / Jens Bergmann. - Berlin : Metrolit, 2013. - 214 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-8493-0035-7 geb. : EUR 18.99
Zeitkritik und Zukunftsfragen - Buch