Ein Adoleszenzroman, der den 15jährige Oliver mit seinen Gedanken und Phantasien und seinem Alltag darstellt.
Rezension
Auch wenn das verspielt wirkende Cover und die Thematik es nahe legen, ein klassisches Jugendbuch ist der Debutroman von Joe Dunthorne wohl kaum. Oliver ist ein ziemlich schräger Vogel. Er quält ein dickes Mädchen, denkt ständig an Sex, beobachtet das Intimleben seiner Eltern, indem er ihren Verbrauch an Verhütungsmitteln, Tampons und Antidepressiva kontrolliert und steuert zielstrebig auf sein erstes Mal zu. In seinem Tagebuch hält er erstaunlich genaue Beobachtungen seiner Umwelt fest. Er weiß, was von ihm erwartet wird und tut genau das Gegenteil. Das sorgt für eine gewisse Komik. Die Sprache ist locker, unverbraucht und witzig. Aber leider schießt sie einige Male über das Ziel hinaus, etwa wenn der Altglascontainer mit einem Massengrab verglichen wird und alle grünen Flaschen mit Juden. Es gibt einige Situationen, die bei manchen Lesern peinliche Gefühle wecken könnten.
Ein Buch über einen egomanen, beziehungsunfähigen Jungen voller widersprüchlicher Gefühle. Für alle, die sich an die Zeit erinnern wollen, als die Hormone verrückt spielten.Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Dunthorne, Joe Gerhardt, Mayela
Dunthorne, Joe:
Ich, Oliver Tate : Roman / Joe Dunthorne. Dt. von Mayela Gerhardt. - 1. Aufl. - Hamburg : Rowohlt, 2008. - 379 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-498-01326-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher