Zwischen Kindsein und Erwachsenwerden macht sich Jecinta viele, viele Gedanken und geht ihren ganz eigenen Weg.
Rezension
Mittleres Kind, mittelgute Schülerin, afrikanische und europäische Wurzeln - Jecinta fühlt sich total „dazwischen". Als sie auch im Freundeskreis nicht mehr weiß, wo sie hingehört, beschließt sie, NICHTS zu sein. Doch auch ein Nichts braucht irgendwie Struktur und Inhalt, was ihr aber schwerfällt. Immer wieder stellt sie Regeln auf, was sie dafür tun bzw. lassen muss. Ihren Namen kürzt sie zu J (gesprochen Jay), will sich keiner Geschlechtsidentität zuordnen (lassen). Doch auch dieses „Reset" macht die pubertären Gedankengänge nicht weniger verworren. In all dem inneren und äußeren Durcheinander lernt sie Leo(nie) kennen, die so vieles zu sein scheint. Gemeinsam mit Jay kommt man als Leser:in Stück für Stück dahinter, dass Leo tatsächlich eine dissoziative Identitätsstörung hat. Die sprachliche Gestaltung inklusive einiger Einwürfe spiegelt Jays chaotisches Innere recht gut wider. Keine geradlinige Erzählung, eher ein Flickenteppich aus verknoteten Erzählfäden, dabei aber intensiv und kraftvoll und zum Nachdenken anregend.
Was macht dich aus? Wie hebst du dich von anderen ab?
Rezensent: Katja Henkel
Personen: Axster, Lilly
Axster, Lilly:
Ich sage Hallo und dann NICHTS / Lilly Axster. - Innsbruck : Tyrolia, 2023. - 194 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-7022-4153-7
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher